Rösler Tyre Innovators

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Presse

Pressespiegel

Reifen und Reifenschutzt



Zeitschrift: Gesteins-Perspektiven
Ausgabe: Januar 2022

Bewährte und sichere Nachhaltigkeit

Reifen gehören zu den wichtigsten und bisweilen auch teuersten Verschleißteilen. Insbesondere bei Skw sind sie auch in höchstem Maße sicherheitsrelevant. Niemand möchte in einem 60-Tonner sitzen, wenn bei forscher Bergabfahrt ein Vorderreifen platzt. Das passiert glücklicherweise nur in den seltensten Fällen. In der Regel – und hier sind Reifen eher dankbare Verschleißteile – kündigt sich ein erforderlicher Austausch kontinuierlich durch Profilabtrag an. Daher erlauben die Reifen ein langfristiges vorausschauendes Management seitens der Betreiber von Steinbrüchen und Kiesgruben.

Mehrere grundlegende Alternativen stehen für die Wahl der Bereifung zur Verfügung. Dabei bestimmen meist die speziellen Anforderungen vor Ort, aber auch individuelle Erfahrungen die Auswahl mit: Im Neureifensegment umfasst das Marktangebot unterschiedlichste Produktklassen, von Premiummarken und preiswerteren Markenprodukten bis hin zu ausgesprochenen Budgetreifen. Ihnen gegenüber stehen als selbstständige Produktalternative die runderneuerten Pneus. Diese erfreuen sich seit einiger Zeit signifikant wachsender Berücksichtigung. Runderneuerte EM-Reifen gibt es bereits seit einigen Jahrzehnten, aber nie war das Konzept so gefragt wie heute, wo Nachhaltigkeitsaspekte im Sinne von Ressourceneinsparung mehr und mehr die Grundlagen des Umweltbewusstseins in der Betriebspraxis abbilden. Das betrifft natürlich auch die Ausstattung der umfangreichen Fahrzeugflotte bei der Heinrich Ebel GmbH + Co. KG. Das Familienunternehmen betreibt südlich von Arnsberg drei Gewinnungsstandorte. Hier ist Heiko Lammert als Einkäufer auch für das Reifenmanagement zuständig: „Die Reifenwahl gehört bei uns mittlerweile genauso zu den wichtigen Logistikpunkten wie die zum Beispiel umsichtige Verwendung der Betriebsenergie für die Anlagentechnik.“ Das Gewinnungsunternehmen Ebel kann dabei durchaus als erfahrener Pionier gelten. Bereits seit mehr als 15 Jahren werden auf den eingesetzten Skw immer wieder auch Produkte von Rösler Tyre Innovators aufgezogen. Die Dortmunder Runderneuerungsspezialisten haben mit den selbst entwickelten Produkten der Marke Schelkmann mehrere Jahrzehnte Erfahrung. Die in einem patentierten Verfahren der Kaltrunderneuerung hergestellten Reifen erhielten früher bei der sogenannten Schulter-zu-Schulter Aufbereitung lediglich eine Neubelegung der Lauffläche. Für diese auch als formunabhängige Runderneuerung bezeichnete Vorgehensweise werden bei Rösler durchgehende Profilsegmente, bestehend aus einer eigens entwickelten Synthesekautschukmischung, hergestellt und über eine patentierte Verbindungstechnologie mit dem Karkassenunterbau des Bestandsreifens verbunden. Mittlerweile hat Rösler das Verfahren weiterentwickelt: So werden auch die Seitenwände durch den Auftrag von neuem Seitenwandgummi und mit besonderen Verschalungen erneuert. Abschließend erhalten die Reifen eine neue Gravur mit allen wichtigen Daten wie Dimension, Profil, Montagehinweisen etc. in den Reifen geprägt.

Rutschige Tücken im Kalksteinbruch

Insgesamt 17 Skw sind bei Ebel im Einsatz. Davon werden je nach Erfordernis drei bis sechs Fahrzeuge am Standort Effenberg genutzt, wo ein hochwertiger devonischer Kalkstein gewonnen wird. Etwa 350.000 t Rohgestein werden hier im Jahr gefördert und aufbereitet. Zum Teil steile Rampen über bis zu mehr als 150 m maximalem Höhenunterschied zwischen der derzeit tiefsten Abbausohle und der Aufbereitung prägen den Steinbruch. „Hier wird den Reifen alles abverlangt“, ergänzt Betriebsleiter Peter Müller. Bei widrigen Bedingungen wie Regen oder Schnee verwandelt sich der Untergrund – typisch für Kalksteinvorkommen – in eine schlammige Bahn, wo umsichtiges Fahren und hochwertiges Reifenmaterial unerlässlich sind. Hier eignen sich die runderneuerten Schelkmann-Reifen besonders für einen Einsatz auf den zwillingbereiften Hinterachsen. Dabei bringt Rösler auf den Skw-Typen Komatsu HD 605 und Caterpillar 775 Reifen der Dimension 24.00 R 35 zum Einsatz. Etwa einen Reifensatz pro Mulde kalkuliert Heiko Lammert im Jahr ein, da haben nach seinen Aussagen die Fahrzeuge etwa 6000 Bh Laufleistung. Diesen Wert erreichen die runderneuerten Austauschprodukte meist ebenfalls. Selbst wenn sie ein paar Hundert Stunden weniger durchstehen, bleibt das Preis-Leistungs-Verhältnis interessant, wie der Einkäufer von Ebel nach Jahren der Erfahrung bestätigen kann.

Der Spareffekt ist aber beileibe nicht der einzige Grund, warum das Arnsberger Familienunternehmen auf runderneuerte Schelkmann-Reifen setzt, denn als weiterer Grund wird der Anspruch, mit allen natürlichen Ressourcen umsichtig umzugehen, ins Feld geführt. Runderneuerte Reifen leisten laut Heiko Lammert mit Sicherheit einen Beitrag dafür. Dieser Nachhaltigkeitsaspekt lässt sich in Zahlen ausdrücken. Michael Albrecht, Verkauf und Kundenbetreuung bei Rösler in Dortmund, bestätigt: „Ein bei uns runderneuertes Produkt benötigt etwa 75 % weniger neue Rohstoffe.“ Dies erklärt sich nachvollziehbarerweise durch die Wiederverwendung der gebrauchten Karkassen sowie das eigene Materialrecycling für neue Profile. Noch besser sieht laut Rösler die CO2-Bilanz aus: „Hier können wir mit einer Reduktion um 80 % gegenüber einem Neureifen rechnen.“ Die Einsparung der natürlichen Ressourcen lässt sich nach Angaben der Dortmunder Spezialisten für einen Reifen der Dimension 27.00 R 49 auch absolut in Zahlen angeben: So werden etwa 700 l weniger Rohöl und 320 kg weniger Gummi verwendet. Beim verwendeten Stahl kann die Reduzierung bis zu 140 kg betragen. Über die langjährigen Erfahrungen mit der Qualität sieht sich der Arnsberger Steinbruchbetreiber Ebel bei seiner Auswahl bestätigt und gut aufgehoben. Die eingelieferten Altreifen werden bei Rösler kontrolliert, sodass für die harten Einsätze wie am Effenberg nur geeignete Karkassen von Premiumreifen verwendet werden. Das ermöglicht einen Just-in-time-Austausch ‚abgefahren gegen runderneuert‘ direkt vor Ort im Steinbruch. Auf die Frage, warum keine runderneuerten Reifen auf den mächtigen Radladern – dem zweiten Flottensegment bei Ebel – zum Einsatz kommen, ist die Antwort schnell gefunden: „Bei einem umsichtigen Umgang mit Gerät und Reifen hält die OEM-Bereifung meist ein ganzes Fahrzeugleben“, so Heiko Lammert zum Abschluss. (bwi)